Carsten Schneider (SPD): Bis in die Nacht hatte der Umweltminister mit seinen Kollegen am Dienstag in Brüssel um ein EU-Klimaziel gerungen. Am Tag danach saß der Sozialdemokrat mit müden Augen in der Bundespressekonferenz in Berlin, um das Ergebnis vorzustellen: Die Verhandlungen seien hart gewesen, so Schneider, aber Kanzler Merz könne nun mit einem „klaren Reduktionsziel“ zur UN-Klimakonferenz reisen. Die Erleichterung war ihm anzumerken. Als Blamage gilt, dass sich die EU lange nicht auf ein Ziel einigen und fristgerecht der UN melden konnte. Doch der Kompromiss dürfte für neue Diskussionen sorgen: Um 90 Prozent soll der CO2-Ausstoß verglichen mit 1990 bis 2040 sinken – fünf Prozent davon durch Klimaprojekte außerhalb der EU. Klimaschützer sind empört: Das 1,5-Grad-Ziel sei so nicht mehr zu erreichen.